Seit Russlands Angriff auf die Ukraine und der dadurch veränderten Sicherheitslage in Europa stellt sich in öffentlichen Debatten und persönlichen Gesprächen vermehrt die Frage danach, wie sich die Menschen in Deutschland verhalten würden, wenn sie mit einem militärischen Angriff auf Deutschland konfrontiert wären. Würden sie sich bei der militärischen Verteidigung ihres Landes und der Aufrechterhaltung zentraler Funktionen des alltäglichen Lebens ähnlich einsatzbereit zeigen wie die Ukrainerinnen und Ukrainer?
Ist das „Dienen“ für Deutschland vor allem Sache der Bundeswehr oder eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe? Wie verändert sich die Bereitschaft, militärisch zu dienen, im Angesicht eines Krieges? Welche Rolle spielen zivile/zivilgesellschaftliche „Einsätze“/„Dienste“ für den Erhalt des Staates und der Gesellschaft, in der wir leben? Wann entscheiden sich Menschen dafür, einen Dienst zu leisten, sei es der Freiwillige Wehrdienst, seien es zivile Freiwilligendienste? Warum entscheiden sie sich dagegen? Wofür sind sie bereit zu „dienen“? Bedarf es möglicherweise einer allgemeinen sozialen Dienstpflicht, wie zuletzt von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier angeregt?
Diese und weitere Fragen sollen bei den 19. Bensberger Gesprächen verhandelt werden und sowohl militärische als auch zivilgesellschaftliche Perspektiven einbeziehen.